Nach der sehr gelungenen Ajata Freestyleconvention vom November 2015 war Nümbrecht im Bergischen Land unweit Kölns in diesem Jahr wieder Austragungsort eines großen Einradevents – der Offenen Deutschen Meisterschaft im Einradfreestyle.

Über 200 Sportler und Betreuer machten sich am langen Wochenende rund um den Tag der Deutschen Einheit auf den Weg und klinkten sich auf den Autobahnen der Republik ein in die endlosen Schlangen derer, welche diese freien Tage für einen Kurzurlaub oder einen Besuch zu Hause nutzen wollten. Abgehärtet durch die Stauerlebnisse der letzten Jahre – die ODM Freestyle fand seit 2013 immer am WE um den 3. Oktober und stets recht weit von Gars entfernt statt – arbeiteten wir die 600 zähen Autobahnkilometer jedoch recht entspannt ab.

Die Erinnerungen an die bestens organisierte Convention vom letzten Jahr und all die Ankündigungen und Informationen, die für das diesjährige Ereignis vorab zu bekommen waren, gaben Anlass zu der Hoffnung, dass wir ein vortreffliches Meisterschaftskonzept zu erwarten hatten. Nun, da die Wettkampftage Geschichte sind, können wir sagen: Wir haben bisher keine besser arrangierte Deutsche Freestylemeisterschaft erlebt. An jede noch so große Komponente und jedes noch so winzige Details war gedacht worden. Das begann mit dem Übernachtungsquartier, der Grundschule gleich neben den beiden Turnhallen, in der die Teilnehmer wohlbehalten und bestens versorgt und verköstigt während des Events wohnen konnten, ging weiter über das erstklassige Catering in den Turnhallen bis hin zu den perfekt organisierten eigentlichen Wettkämpfen. Da gab es einen Moderator, der fortlaufend über die Starter informierte. Auf zwei Bildschirmen wurden die jeweils anstehende und die darauffolgenden Küren angekündigt, schon während der Veranstaltungstage konnten erste Fotos auf eben diesen Bildschirmen bestaunt werden, Medaillen und Pokale lagen von Beginn an sortiert und motivierend präsentiert für die Siegerehrungen parat, bei der Medaillenvergabe spielte man die Kürmusik des jeweilig Prämierten noch mal kurz ein und und und. Vor dieser organisatorischen Meisterleitung können wir nur den Hut ziehen. Abgeliefert hat sie Peter Kaufmann von der Einradabteilung des SSV Nümbrecht. Ca. 30 Fahrer zählt diese Sparte nur, aber jeder hat mit zugepackt und so konnte ein Helferstab von 60 Leuten mobilisiert werden. Und Familie Frank aus München mit Unterstützung von Lukas Schubert sorgte mal wieder zuverlässig dafür, dass Jury und Auswertung wie ein Schweizer Uhrwerk funktionierten.

Und um dieser Meisterleistung nicht nachzustehen, gaben auch die Garser Starter ihr Allerbestes.

Noch einmal wurde Charlie Chaplin von Henriette in ihrer gleichnamigen Einzelkür zum Leben erweckt. Die Perfomance gewinnt immer mehr an Format und reift von Auftritt zu Auftritt. Im Vergleich zum Start bei der Weltmeisterschaft nun nochmal um einige neue Tricks aufgestockt, wurde die Darbietung eine wirklicher Hingucker. Es ist fast schade, diese Kür nun ablegen zu müssen, aber nach zwei Deutschen Meisterschaften und einer WM muss Schluss sein mit diesem Thema und eine neue Idee her. Henriette gewann sowohl die Technikwertung als auch die Performance und holte sich den Sieg in der AK U15.
Mit Bronze in der gleichen Altersklasse wurde Verena belohnt. Auch sie zeigte ihre WM-Kür. Ihre Mäusepolizistin aus dem Film “Zoomania” bestach vor allem mit gekonnten Gliding- und Dragseatvariationen. Wieder einmal kam sie fehlerfrei durch ihren Vortrag und ließ sieben Fahrerinnen aus ganz Deutschland hinter sich.

Unschlagbar waren die beiden Mädchen in der gemeinsamen Paarkür. Ihr Auftritt mit “Looking for a partner” – auch dieses Thema zum letzten Mal gezeigt – lief so rund und traumtänzerisch sicher, dass kein anders Paar auch nur annähernd in die Nähe dieser Leistung kam.

Bei den Großgruppenküren am letzten der drei Wettkampftage waren insgesamt fünf Garser Starter für das Freestyleteam Bayern im Einsatz. Cilli und Annika gehörten zu den “Grauen Männern” aus dem Buch “Momo” von Michael Ende, der Kür des Team Junior in der Konkurrenz der AK U15. Leider gibt es in dieser Altersklasse keine wirkliche Konkurrenz. Nur noch eine Vereinsmannschaft aus Appenweier war am Start. Aber auch wenn es schade ist, nicht gegen mehr Mannschaften auf Augenhöhe antreten zu können, so schmälert das nicht die Leistung der Fahrer, die eine wunderschöne Kür aufs Parkett zauberten. Am Vorabend beim öffentlichen Training hatten die 22 jungen Herrschaften noch viel Spielraum für eventuelle Leistungssteigerungen gelassen, im Wettkampf jedoch waren sie auf den Punkt präsent und holten Gold.
Die AK 15+ sah fünf Großgruppen am Start. Im 21 Fahrer starken gemischten A- und B-Kader des Freestyleteams fuhren  Anne, Verena und Henriette. “4 Elemente” hieß die Kür, in der ein Indianer die vier Elemente Wasser, Feuer, Luft und Erde zum Leben erweckte. Mit Silber dekoriert kehrten die Mädchen nach Gars zurück.


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